Dank der sogenannten neuronalen Plastizität können wir sehr gut unsere gewohnten Denkmuster durchbrechen und neue erschaffen.
Denn die Neuroplasizität beschreibt funktionelle, strukturelle und adaptive Veränderungen in unserem zentralen Nervensystem. Diese Veränderungen ermöglichen bspw. Lernvorgänge. Durch bestimmte Trainings kann die Neuroplastizität induziert werden (z. B. motorisches Training nach einem Schlaganfall). Es gibt die synaptische Plastizität (verbesserte Signalübertragung an bestimmten Synapsen) , die Vikaration (benachbarte Areale kompensieren Störungen von Funktionen eines anderen Hirnareals; z. B. nach einem Schlaganfall), Plastizität von Hirnarealen (morphologische Veränderung der beteiligten Hirnareale nach bspw. motorischem Training), Neubildung von Neuronen (der Hippocampus bildet ständig neue Neuronen, die dann in die entsprechenden Areale transportiert werden können, wo sie gebraucht werden) u. v. m.
Dank der Psychoimmunologie können wir unsere körperlichen Funktionen durch unsere Psyche beeinflussen und andersherum. Das führt dazu, dass Wohlbefindensübungen direkt unser Immunsystem und damit nicht nur unsere psychische Gesundheit, sondern auch unsere physische Gesundheit steigern können.
Die Psychoimmunologie ist dabei das forschungsgebiet, das sich mit der Wechselwirkung unserer Psyche, unseres Nervensystems und Immunsystems auseinandersetzt. Früher galt das Immunsystem als autonom. Heute weiß man, dass es mit dem zentralen Nervesnsystem zusammenarbeit und im Austausch steht. Seitdem ist es das bedeutendste Gebiet der modernen medizinischen Forschung geworden.
Botenstoffe des Nervensystems wirken auf das Immunsystem und umgekehrt. Das ist die Grundlage, warum sich psychologische und psychotherapeutische Prozesse direkt auf körperliche Funktionen auswirken (Psychosomatik).
So beeinflusst Stress und Dauerstress das Immunsystem negativ und kann sogar Auslöser für Autoimmunkrankheiten, wie Multiple Sklerose, Schuppenflechte oder Rheuma, und Allergien sein.