KI-Kompetenz in Studium und Lehre

Die Entwicklung generativer künstlicher Intelligenz schreitet derzeit in rasantem Tempo voran. In zunehmendem Maße wird sie den menschlichen Alltag und die Arbeitswelt durchdringen. Studierende müssen daher im Studium die Gelegenheit haben, ihre diesbezüglichen Kompetenzen zu entwickeln. Lehrende müssen dafür sorgen, dass der Aufbau notwendiger Fachkompetenzen stattfindet.

Ziele und Motivation der Handreichung

Diese Handreichung der TU Darmstadt bietet Lehrenden und Studierenden praxisnahe Hinweise und Hintergrundinformationen, um ihre KI-Kompetenz zu stärken, den ethisch und rechtlich verantwortungsvollen Einsatz von KI-Hilfsmitteln in Studium und Lehre zu fördern, wissenschaftliche Standards zu wahren und Lehr- sowie Prüfungsformate im Hinblick auf KI-Potenziale kritisch weiterzuentwickeln.

Handreichung: Generative KI in Studium und Lehre an der TU Darmstadt

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Ethik beim Einsatz von KI

  • Hoher Energie- und Materialeinsatz – Ist der KI-Einsatz wirklich notwendig und ressourcenschonend?
  • Datenschutz, Manipulation, Fehlentscheidungen, politische Einflussnahme sowie gesellschaftliche und arbeitsmarktbezogene Folgen.
  • Kommerzielle KI nutzt menschliche Kreativität oft ohne Vergütung – wie kann ein fairer Ausgleich gelingen?

Einsatz generativer KI

  • Verwenden Sie KI verantwortungsvoll – prüfen Sie rechtliche, ethische und datenschutzrelevante Aspekte vor der Nutzung.
  • KI-generierte Inhalte dürfen nur dann in wissenschaftlichen Arbeiten verwendet werden, wenn sie kenntlich gemacht und fachlich überprüft sind.
  • Zulässig ist KI, wenn sie dem Lernen dient – unzulässig, wenn sie das Denken ersetzt.

Gute wissenschaftliche Praxis

  • KI-Nutzung in wissenschaftlichen Arbeiten muss kenntlich gemacht und dokumentiert werden (z.B. Hilfsmittelverzeichnis mit Tool, Einsatzform, Eigenleistung).
  • Zitationsstandards und rechtliche Vorgaben zur Nutzung externer Hilfsmittel sind einzuhalten.
  • Lehrende können den KI-Einsatz didaktisch begründet zulassen oder untersagen – die Überprüfung ist jedoch oft schwierig.

Gestaltung von Lehre und Prüfungen

  • KI-Einsatz kann je nach Lernziel erlaubt, eingeschränkt oder durch mündliche Prüfungen ergänzt werden.
  • Reflektierten Umgang mit KI fördern, gute Beispiele zeigen und klare Regeln zur Dokumentation geben.
  • Prüfungsleistungen dürfen nicht automatisiert bewertet werden – Lehrende tragen die volle Verantwortung.

Lernziele zu KI-Kompetenzen

  • Studierende können die Funktionsweise generativer KI erklären (z.B. nichtdeterministischer Output, Halluzinationen) sowie Potenziale und Grenzen einschätzen.
  • Sie beherrschen Prompting und nutzen KI reflektiert zur Unterstützung wissenschaftlichen Schreibens (z.B. Faktenprüfung, Quellenabgleich und Textüberarbeitung).
  • Studierende wenden die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis korrekt an (z.B. Zitation, Dokumentation) und berücksichtigen rechtliche sowie ethische Implikationen bei der KI-Nutzung.

Beratung, Weiterbildung und Toolbox

  • Die Hochschuldidaktische Arbeitsstelle (HDA) unterstützt mit Workshops sowie Beratung in den Bereichen Studium und Lehre mit Künstlicher Intelligenz.