AI Camp Studium und Lehre 2025 an der TU Darmstadt

Agenda

Datum
Do, 18.09.2025
Uhrzeit 08:30 bis 17:00 Uhr
Ort TU Darmstadt
Hochschulstraße 1
64289 Darmstadt

S1|03, Raum 284
Foyer des Wilhelm-Köhler-Saals
Agenda 08:30 Registrierung
09:00 Begrüßung & Information
09:30 Key Note mit Prof. Dr. Petra Gehring: Welche Gefahren von generativer KI gibt es? Möglichkeiten und Grenzen von Didaktik.
10:20 Kaffeepause
10:55 Teil I: Kenntlichmachen, prüfen und integrieren
11:55 Mittagspause mit Buffet
12:55 Key Note mit Prof. Dr. Kristian Kersting: Vernünftige KI und das Spannungsfeld zwischen Innovation und Verantwortung
13:45 - Kaffeepause
14:10 - Teil II: Studieren, forschen und arbeiten
15:15 Kaffeepause
15:30 Teil III: Lehren, schreiben und erproben
16:30 Blitzlichter aus den Gruppen
17:00 Ende

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Welche Gefahren von „generativer“ KI gibt es? Möglichkeiten und Grenzen von Didaktik.

von 09:30 bis 10:15 Uhr

Seit ChatGPT freigeschaltet wurde, wird darüber insbesondere mit Blick auf das Bildungs- und Wissenschaftssystem intensiv diskutiert. Mit der Kombination von massiver Automatisierung intellektueller Prozesse und hoher Rate an (schwer erkennbaren) Fehlern sind – niedrigschwellig auf jedem Mobilgerät zugängliche – „GenKI“-Angebote Gift für nachhaltige Lehr-Lernprozesse. Man lernt nicht bzw. verlernt, und man gewöhnt sich an Sinndefizite von Antworten aus der Maschine. Auch das Vertrauen, von dem Lehr-Lernkommunikation lebt, ist gefährdet. Auf der anderen Seite verweisen Lehrende zu Recht darauf, dass die Technik nun einmal existiert – und dass nur, wer sie beherrscht, in der Gesellschaft von morgen bestehen kann.

Stecken in der KI also Risiken und Chancen? Petra Gehring versucht hierzu eine praxisnahe Perspektive einzunehmen. Ihre Thesen sind dennoch (oder deshalb?) provokativ.

Prüfen und Künstliche Intelligenz – wer prüft hier wen?

Impuls und Diskussion – Jan Hansen (TUDa Datenschutzbeauftragter)

Die Freiheit der Lehre eröffnet neue Spielräume – auch beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Doch wo liegen die Grenzen? Diese Session widmet sich einer zentralen Frage: Reicht es aus, wenn KI-Tools studentische Arbeiten bewerten, die ebenfalls von KI erzeugt wurden? Wir laden alle Hochschulangehörigen ein, sich mit Chancen, Risiken und Verantwortlichkeiten im Umgang mit generativer KI auseinanderzusetzen.

KI-gestütztes Schreiben in der Wissenschaft: Was muss wie gekennzeichnet werden?

Impuls und Diskussion – Marvin Gusen (TUDa Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt)

Wer KI-Hilfsmittel im wissenschaftlichen Schreibprozess verwendet, ist gut beraten dies transparent zu tun. Aber wie zitiert man die flüchtige Ausgabe einer generativen KI und wie geht man damit um, wenn KI-Technologie jenseits wortwörtlicher Übernahmen von Textbausteinen am Schreibprozess mitwirkt? Dieser Vortrag behandelt verschiedene KI-Einsatzformen, wie diese Verwendungen gekennzeichnet werden sollten und vor welche Herausforderungen uns die Praxis mitunter stellt.

KI-Kompetenzen: wie integrieren wir sie in Lehre und Prüfungen?

Diskussion – Prof. Natalie Behnke (FB 02 TUDa), Prof. Dorota Iwaszczuk (FB 13 TUDa), Dr. Ulrike Homann (FB 10 TUDa), Beate Kriegler (Dez II TUDa) & Dr. Annette Glathe (HDA TUDa)

Wie werden KI-Kompetenzen – sowohl fachliche als auch überfachliche, in Lehrveranstaltungen eingebunden? Wie werden diese Kompetenzen geprüft und wie können Prüfungen mit KI-Unterstützung aussehen? Anhand konkreter Beispiele diskutieren wir diese Fragen. Wir geben erste Anregungen wie diese bei der Studiengangsentwicklung berücksichtigt werden können.

Vernünftige KI und das Spannungsfeld zwischen Innovation und Verantwortung

von 12:55 bis 13:40 Uhr

Das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine, insbesondere im Kontext Künstlicher Intelligenz (KI), ist geprägt von Hoffnungen, Sorgen und moralischen Fragestellungen. Einerseits weckt der Fortschritt in der KI große Erwartungen: Sie kann uns helfen, komplexe Probleme zu lösen, die Gesundheitsversorgung zu verbessern, Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten und vieles mehr. Andererseits gibt es berechtigte Bedenken hinsichtlich der Kontrolle über diese Technologie, ihrer möglichen Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Gesellschaft sowie ethischer Fragen im Zusammenhang mit Diskriminierung und dem Verlust menschlicher Autonomie. In meinem Vortrag werde ich das komplexe Spannungsfeld zwischen Innovation und moralischer Verantwortung in der KI-Forschung beleuchten und veranschaulichen.

Kristian Kersting ist Co-Direktor des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz (hessian.AI), Forschungsleiter am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Darmstadt sowie Professor für Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen an der TU Darmstadt.

KI als Lernunterstützung für Studierende – wie geht das? Vorstellung des interaktiven Lernpakets aus dem Moodlekurs Studiertechniken

Impuls und Diskussion – Polly Oberman (TUDa Hochschuldidaktische Arbeitsstelle)

In diesem Beitrag wird das Kooperationsprojekt „KI als Lernunterstützung für Studierende – wie geht das?“ der TU Darmstadt, Goethe-Universität Frankfurt, Hochschule RheinMain und Leibnitz Universität Hannover gezeigt. Das interaktive Lernpaket für Studierende soll dabei helfen zu verstehen, wie generative KI grundlegend funktioniert und wo ihre Grenzen und Möglichkeiten liegen. Außerdem erfahren die Nutzer:innen, wie sie KI als Tutor:in im Lernprozess nutzen können und wie KI-Tools ihnen helfen können, Wissen anzueignen und vorhandenes Wissen zu festigen.

Forschungsdesign im Dialog: Erkenntnisgewinn mit ChatGPT im aristotelischen Gespräch

Impuls und Diskussion – Felix Friedrich (TUDa Institut für Arbeitswissenschaft)

Ein stringentes Forschungsdesign ist von immenser Bedeutung für das wissenschaftliche Arbeiten. Doch wie gelingt es, zwischen Forschungslücke, -frage, Hypothesenbildung und Studiendesign den Überblick zu behalten? Wie lassen sich gewonnene Erkenntnisse in einem kritischen, dialogischen Prozess – mit sich selbst, Kolleg*innen und Künstlicher Intelligenz – reflektieren und weiterentwickeln? Dieser Vortrag stellt Beispiele und erste Erfahrungen vor, wie ChatGPT als Dialogpartner in der Entwicklung und Diskussion von Forschungsdesigns eingesetzt werden kann.

KI und Lehre an der TU Graz in Österreich: Pilotprojekte und gelebte Praxis

Benedikt Brünner MEd (TU Graz, Educational Technology)

Wie kann Künstliche Intelligenz strukturiert und wirksam in die Hochschullehre integriert werden? Der Vortrag gibt einen praxisnahen Einblick in die KI-Aktivitäten der TU Graz im Lehrbereich. Vorgestellt werden institutionelle Maßnahmen wie projektfinanzierte Lehrinnovation, Fortbildungsformate über die Teaching Academy, sowie interaktive Austauschformate wie die TELucation Gespräche.

LLMentor@CARE – KI-Assistenz für Feedback- und Bewertungsprozesse bei der Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

Impuls und Diskussion – Dr. Thomas Arnold & Yiwei Wang (TUDa UKP Lab)

In LLMentor@CARE kooperiert ein Large-Language-Model-Agent mit Lehrpersonen innerhalb der CARE-Umgebung, um Exposé-Bewertungen und Peer-Feedback effizienter zu gestalten. Das System liefert erste Bewertungsvorschläge, die von Lehrenden validiert und verfeinert werden, wodurch sich die Korrekturzeit erheblich verkürzt und der Bewertungsprozess konsistenter wird.

Lokale LLMs nutzen: Datensouveränität in der Praxis

Workshop – Benedikt Pielenz (TUDa Hochschuldidaktische Arbeitsstelle) & Julian Ewald (TUDa UKP Lab)

In diesem Workshop lernen Sie, wie Sie ein Large Language Model (LLM) lokal auf Ihrem eigenen Gerät ausführen. Das System ermöglicht es Ihnen, von der Cloud unabhängige KI-Modelle zu nutzen und so Ihre Datenhoheit zu wahren. Durch die Installation und praktische Anwendung eines LLMs erhalten Sie die volle Kontrolle über den Prozess. Bitte bringen Sie einen eigenen Laptop mit Admin-Rechten zur Session mit, damit sie alle Installationen ausführen können.